Intralogistics Summit 2025 in Sinsheim – Innovation, Networking und Einblicke aus erster Hand

PreZero Arena Sinsheim beim Intralogistics Summit 2025 – Veranstaltungsort der Gebhardt Group.

Ich war in diesem Jahr beim Intralogistics Summit in der PreZero Arena in Sinsheim – und schon der Veranstaltungsort versprach Außergewöhnliches. Dort, wo sonst die TSG Hoffenheim ihre Heimspiele austrägt, traffen sich für zwei Tage über 300 Teilnehmer, um sich branchenübergreifend in der Welt der Intralogistik zu vernetzen. Die Arena bot mit ihren lichtdurchfluteten Lounges, klarer Architektur und weitem Blick ins Grüne eine perfekte Kulisse für eine Veranstaltung, die den Anspruch hatte, die Zukunft der innerbetrieblichen Logistik zu diskutieren. Die Organisation durch die Gebhardt Group war hochprofessionell: vom Empfang über die Technik bis zur Ablaufplanung lief alles reibungslos. Schon am frühen Morgen füllte sich der Saal mit Ingenieuren, Logistikmanagern, Strategen und Medienvertretern – alle mit demselben Ziel: zu verstehen, wohin sich Automatisierung, Digitalisierung und Materialflusslösungen in den kommenden Jahren entwickeln werden. Der Intralogistics Summit gilt inzwischen als fester Branchentreff, bei dem Innovationen greifbar und Kontakte langfristig werden.

Fachvorträge zwischen Praxis, Strategie und Technologie

Ein zentraler Bestandteil des Intralogistics Summit waren die Fachvorträge, die inhaltlich weit über reine Produktpräsentationen hinausgingen. Besonders beeindruckend war die Vielfalt der Perspektiven – von Technologieanbietern über Logistikdienstleister bis hin zu Anwendern aus Industrie. Jeder Vortrag brachte neue Impulse: Themen wie autonome Systeme, datenbasierte Steuerung, nachhaltige Verpackungskonzepte und intelligente Lagerarchitektur zeigten deutlich, wie breit das Feld der Intralogistik heute gefasst ist.

Ein echtes Highlight war der Beitrag von Marcel Breusch, der aus Sicht eines Third-Party-Logistikers (3PL) sprach. Sein Vortrag machte eindrucksvoll deutlich, wie sehr die Anforderungen der Kunden an Flexibilität, Transparenz und Geschwindigkeit steigen – und wie stark dies die internen Prozesse von Logistikdienstleistern verändert. Breusch beschrieb praxisnah, welche Hürden 3PLs bei der Integration neuer Automatisierungstechnologien überwinden müssen und wie wichtig partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Herstellern wie Gebhardt ist. Besonders interessant war sein Rückblick auf das gemeinsame Großprojekt von Loxxess und Gebhardt in Bor (Tschechien), das während der Corona-Pandemie umgesetzt wurde – das wohl wichtigste Logistikprojekt in der Firmengeschichte von Loxxess für die Drogeriekette dm. Dort entstand ein hochautomatisiertes Fulfillment-Center, das bis heute als Benchmark für Omnichannel-Logistik gilt. Für mich war Breuschs Vortrag einer der authentischsten und praxisnächsten Beiträge des Tages, weil er die Brücke zwischen technologischer Innovation und operativer Realität schlug – genau das, was den Intralogistics Summit 2025 ausmacht.

Vom PalettenAudit zum PetfoodIndex und Warehouse Automation Buyer’s Guide

Ich kenne den Standort Bor gut, denn dort befindet sich auch Distributionszentrum von Zooplus, wo wir im Rahmen unseres PalettenAudits die Palettenqualität im Fulfillment geprüft haben. Inspiriert aus den Erkenntnissen dieses PalettenAudits gründete ich später den PetfoodIndex. Diese Markt-Intelligence-Publikation hilft der Petfoodbranche bei den 3 größten Problemen. Über eine Million Verkaufspreise für Heimtierfutter werten wir monatlich aus und machen die Preisentwicklungen transparenter. Das 3. Problem der Petfoodbranche heisst: Out of Stock, ein Problem der Fulfillmentlogistik.

Ergänzend dazu habe ich den Warehouse Automation Guide mit dem renommierten Intralogistikexperten Peter Totz mitaufgebaut. Der Warehouse Automation Buyer’s Guide steht für ein digitales Kompendium für Entscheider, das Technologien, Anbieter und Best Practices der Lagerautomatisierung strukturiert darstellt und nach dem SALT-Prinzip (Space, Accuracy, Labor, Throughput) klassifiziert. Wer überlegt, in Lagerautomation zu investieren, sollte sich frühzeitig informieren, welche Systemlösungen für das eigene Unternehmen sinnvoll sind. Der Warehouse Automation Guide hilft dabei, die Vielzahl an verfügbaren ASRS-Systemen (Automatic Storage and Retrieval Systeme) für Behälter gezielt einzugrenzen. Anstatt 20 Anbieter zu prüfen, werden in der Regel nur zwei bis drei Systeme vorqualifiziert. So reduziert sich der Suchaufwand in der Evaluierungsphase deutlich. Anschließend übernimmt ein neutraler Lagerplaner die weitere Planung, Simulation und Anbieterauswahl.

Zwischen Technik und Strategie: die Werksführung bei Gebhardt

Ein besonderes Highlight des Intralogistics Summit war die exklusive Werksführung durch das Gebhardt-Werk in Sinsheim. Hier konnte ich hautnah erleben, wie aus Ideen präzise gefertigte Shuttle-, Sortier- und Fördersysteme werden. Die Fertigungshallen waren geprägt von hoher Automatisierung und sauber strukturierten Montagebereichen – ein klares Zeichen für deutsche Ingenieurskunst. Besonders beeindruckend fand ich den modularen Aufbau der Systeme: Jedes Shuttle, jeder Antrieb und jedes Trägergestell war so konzipiert, dass es sich flexibel in unterschiedliche Kundenlösungen einfügt. Die Führung zeigte deutlich, wie stark Gebhardt auf Qualität und Langlebigkeit setzt – zwei Werte, die im globalen Wettbewerb entscheidend sind.

Dabei wurde auch offen angesprochen, wie intensiv der Preisdruck aus Fernost, vor allem aus China, mittlerweile spürbar ist. Immer mehr chinesische Anbieter drängen mit aggressiver Preispolitik auf den europäischen Markt, oft mit überraschend ausgereiften Technologien. Umso wichtiger sei es, so die Führungskräfte, dass deutsche Unternehmen auf Innovation, Kundennähe und maßgeschneiderte Lösungen setzen, anstatt in einen reinen Preiswettbewerb einzusteigen. Diese strategische Perspektive zog sich wie ein roter Faden durch den ganzen Tag – sowohl in den Gesprächen mit anderen Teilnehmern als auch im späteren Pressegespräch. Für mich war das ein Moment, in dem klar wurde: Intralogistics Summit 2025 steht für die Verbindung aus Technologie, Strategie und Vision.

Intralogistics Summit – Ausstellung, Networking und Abendveranstaltung

Die begleitende Ausstellung in den umliegenden Bereichen der Arena war ein lebendiger Treffpunkt für Fachgespräche, neue Kontakte und praxisnahe Demonstrationen. Verschiedene Partnerunternehmen präsentierten ihre neuesten Systeme – von fahrerlosen Transportsystemen über flexible Robotiklösungen bis hin zu intelligenten Lagerverwaltungssystemen. Ich nutzte die Gelegenheit, mit mehreren Herstellern direkt ins Gespräch zu kommen und mir ihre Produkte erklären zu lassen. Was mir besonders auffiel: Viele Anbieter denken inzwischen stark in Gesamtlösungen und bieten modulare, softwaregestützte Systeme an, die sich nahtlos in bestehende Logistikstrukturen integrieren lassen. Auch in diesem Jahr zeigte der Intralogistics Summit eindrucksvoll, wie stark die Branche inzwischen durch Digitalisierung und Datenintelligenz geprägt ist.

Am Abend folgte das Networking-Event – für viele der eigentliche Höhepunkt des Summits. In entspannter Atmosphäre, mit hervorragendem Essen und anregenden Gesprächen, wurde aus der formalen Tagung ein offener Austausch unter Gleichgesinnten. Ich sprach mit Entwicklern, die über Robotik-Trends philosophierten, und mit Entscheidern, die über Investitionen in KI-basierte Steuerungssysteme nachdachten. Besonders schön war, dass die Arena-Lounge mit Blick auf das Spielfeld eine sportlich-inspirierende Kulisse bot – fast so, als ginge es auch in der Intralogistik um Teamgeist, Taktik und präzises Zusammenspiel. Das gemeinsame Abendessen, begleitet von regionalen Weinen und feinen Spezialitäten, schuf den idealen Rahmen, um bestehende Kontakte zu vertiefen und neue Impulse mitzunehmen. Der Intralogistics Summit zeigte hier einmal mehr seine Stärke als Plattform für persönliches Networking und partnerschaftliche Gespräche.

Pressegespräch mit Marco Gebhardt und Volker Nicolai

Der inhaltliche und emotionale Höhepunkt des Tages war das Pressegespräch mit Marco Gebhardt und Volker Nicolai. Beide Führungspersönlichkeiten der Gebhardt Group sprachen offen und selbstbewusst über die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Wir erfuhren über die Herausforderungen durch den internationalen Wettbewerb und die Chancen, die sich aus neuen Technologien ergeben. Dabei ging es nicht nur um technische Exzellenz, sondern auch um Unternehmenskultur, Nachhaltigkeit und Verantwortung gegenüber Kunden und Mitarbeitenden.

Als Gründer der PalettenZeitung PalettenReport und des PalettenSymposiums nutzte ich die Chance gezielt nach Paletten in automatisierten Lagersystemen zu fragen. Bevorzugt die Lagerautomation eher Holzpaletten oder Kunststoffpaletten? Die Antwort von Marco Gebhardt war diplomatisch, aber aufschlussreich. Beides sei möglich, entscheidend seien die Prozessanforderungen, die Oberflächeneigenschaften und die Maßhaltigkeit der Paletten. Gebhardt könne selbstverständlich mit beiden Palettentypen arbeiten, je nach Anwendung und Kundenspezifikation. Das zeigt, wie flexibel moderne Automationslösungen heute ausgelegt sind.

Intralogistics Summit ist ein zukunftsweisendes Statement

Besonders eindrucksvoll war die Offenheit, mit der über die Konkurrenz aus China gesprochen wurde. Während dort ganze Produktionsstätten mit massiver staatlicher Unterstützung entstehen, setzt Gebhardt auf Know-how, Qualität und Service als Differenzierungsfaktoren. Diese Haltung – „Wir bleiben technologisch führend, weil wir die Prozesse unserer Kunden verstehen“ – zog sich durch das gesamte Gespräch. Für mich war das ein Moment, der den Geist des Logistikevents perfekt zusammenfasste. Es geht um den Dialog zwischen Menschen, die gemeinsam die Zukunft der Logistik gestalten wollen. Der Intralogistics Summit ist ein starkes Statement für europäische Innovationskraft und Zusammenhalt in einer zunehmend globalisierten Welt.

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