Paletten sind überall. Wer hätte gedacht, dass selbst die Schreibweise von „Palette“ zum Zankapfel werden kann? Seit über 20 Jahren diskutiere ich mit Kollegen aus Logistik, Industrie und Handel – mal geht’s um das doppelte „T“, mal um die englische Variante mit „LL“. Fakt ist: So richtig einheitlich ist es bis heute nicht.
Mein Einstieg ins Palettenchaos
Zurück auf Anfang: Vor fast zwei Jahrzehnten, in meiner Rolle als Abteilungsleiter Supply Chain bei einem internationalen Chemiekonzern, landete das Thema Paletten plötzlich auf meinem Tisch. Und zwar nicht als nette Dreingabe, sondern mit Wucht: 150.000 fehlende Europaletten. Danke auch. Mein Vorgänger hatte es sich einfach gemacht – statt Forderungen durchzusetzen, wurden Schulden regelmäßig glattgebügelt. Motto: Der Spediteur ist arm dran, der Kunde tauscht eh nicht – also Palettenverlust buchen und weitermachen. Dass es bei einem Produkt wie Salz ohnehin keine rosigen Logistikmargen gibt, machte die Sache nicht besser. Diese Geschichte wurde in der K+S Mitarbeiterzeitung für immer verewigt.
Wie ich zum Palettenpapst wurde
Für mich war klar: So kann’s nicht weitergehen. Also habe ich Palettenwissen gebunkert – auf zwei Wegen. Erstens: das Palettenhandbuch der DVZ – Pflichtlektüre für alle, die sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen. Zweitens: Ich habe Branchenevents besucht. Zwischen 2007 und 2009 fanden zwei echte Highlights statt – eins von der Gütegemeinschaft Paletten (GPAL), das andere von der DVZ. Und was soll ich sagen? Ich war infiziert – vom Palettenvirus. Die Gespräche, das Networking, die Offenheit der Community – das war eine ganz neue Welt.
Von der Idee zur Bühne – Paletten brauchen ein Forum
2023 dann der Wendepunkt: Bei einem Logistikevent an der Marlene Bar in Berlin, kam ich mit Jörg Hermsmeier von den Hamburger Logistiktagen ins Gespräch. Thema: Warum gibt es eigentlich kein echtes Palettenformat mehr? Wir waren uns schnell einig: Das ändern wir. Jörg kümmert sich um Organisation und Location – ich als PalettenReport liefere das redaktionelle Programm und bringe die Community zusammen. Wichtig war uns: kein Werbe-Blabla, sondern echte Lösungen für echte Probleme. Und das Ganze in einem Umfeld, das mehr nach Hafenblick als nach Messehalle aussieht.
2024: Das erste PalettenSymposium
Der Auftakt fand am 11.11.2024 im Hotel Hafen Hamburg statt – kein Scherz, auch für Karnevalisten war gesorgt. Am Abend wurde genetzwerkt, was das Zeug hält, am nächsten Tag folgten kompakte, hochrelevante Vorträge. Alles unter dem Motto: Paletten + Lagerautomation = Zukunft. Die Location? Wurde von den Teilnehmern mit der Schulnote 1 bewertet – was will man mehr?
2025: Die Nachfrage steigt – wir legen nach
Für 2025 haben wir das Symposium ausgebaut – auf 150 Teilnehmer. Die Rückmeldungen aus dem Vorjahr haben gezeigt, dass wir einen Nerv getroffen haben. Wer mit Palettenstress kämpft, findet hier Ideen, Tools, Dienstleister und den berühmten Blick über den Tellerrand. Jeder Speaker hat nur 20 Minuten – keine Chance für PowerPoint-Schlummer. Unser Ziel: Wissen in komprimierter Form – nützlich, praxisnah und mit sofortigem Mehrwert.
Warum ich das mache?
Weil ich selbst einmal ratlos vor einem Berg Palettenschulden stand. Und weil ich glaube, dass Paletten mehr verdienen als nur einen Lagerplatz. Das PalettenSymposium ist meine Antwort: Ein Ort für Inspiration, Austausch und greifbare Lösungen. Palettensoftware, Trackinglösungen, Pooling-Strategien oder Lagerautomation – das Geld steckt im Holz. Und der Fortschritt auch.

Ich bin Herausgeber von LogistikNachrichten.de , Gazetalogistyka.pl und PalettenReport.de
Zudem betreibe ich WarehouseAutomationGuide, PalettenSymposium und Petfoodindex