Prove me wrong: Palettentausch neu denken

Das Interview mit DACHSER hat viele Reaktionen ausgelöst. Vor allem zum Thema Palettentausch, Neutralität und Digitalisierung wurden Aussagen getroffen, die eine kritische Einordnung verdienen.
Denn die Realität im Markt verändert sich schneller, als traditionelle Strukturen hinterherkommen.

These:
Der Palettentausch kann nur dann effizient werden, wenn eine neutrale, nicht-speditionelle Clearing-Infrastruktur mit digitaler UND physischer Leistungsfähigkeit entsteht.
LCX NEXUS erfüllt exakt dieses Profil — und viel mehr als das.

Ablehnung durch einzelne Marktakteure ist verständlich, aber sie ist interessengeleitet und nicht zwingend im Interesse eines offenen, transparenten und effizienten Ökosystems.

„Nur Open Source oder NGO ist akzeptabel“ – wirklich neutral?

    DACHSER verweist im Interview auf die Open Logistics Foundation sowie auf GS1/Cloud4Log.
    Diese Organisationen leisten wertvolle Beiträge – aber sie sind nicht neutral im operativen Sinne.
    • Die OLF wurde gegründet von Unternehmen wie DACHSER, DB Schenker, Rhenus und duisport.
    Das ist formal gemeinnützig, aber praktisch marktgeprägt.
    Neutralität ≠ Interessenneutralität.
    • GS1/Cloud4Log fokussiert auf Dokumentenstandardisierung, nicht auf operatives Clearing, physische Retouren oder multimodale Tauschprozesse.

    LCX NEXUS unterscheidet sich fundamental:
    • kein Speditionshintergrund
    • keine Netzwerkmacht, die verteidigt werden muss
    • digital + physisch, nicht nur „Softwarelayer“

    Damit ist LCX NEXUS keine Konkurrenz zu Spediteuren, sondern ein unabhängiger Clearing-Layer, der die Branche entlastet – statt sie zu ersetzen.

    Digitalisierung ohne Daten? Eine Illusion.

      Im Interview heißt es sinngemäß, man wolle keine Daten an Dritte geben.

      Die Realität im Markt sieht anders aus:
      • Freight Exchanges
      • Tracking-Services
      • ETA-Plattformen
      • Subunternehmer-Apps
      • Tender-Tools
      • Real-Time Visibility Systeme

      Alle erhalten ständig operative Daten – und das völlig zurecht. Ohne Datenaustausch findet keine moderne Transportabwicklung statt.

      Warum wird ausgerechnet beim Palettentausch ein Tabu konstruiert?

      LCX NEXUS löst das sauber und sicher:
      • ISO-27001-konforme Architektur
      • Rollenbasierte Verschlüsselung
      • Vollständige Datensouveränität beim Datengeber
      • Zugriff nur nach definierten Berechtigungen
      • Integrationen via API, keine Schattenkopien

      Das Argument „Daten dürfen nicht raus“ wirkt im Jahr 2025 eher wie ein Schutzmechanismus für etablierte Strukturen — nicht wie ein fachliches Hindernis.

      „Monopolgefahr“ – das meistgebrauchte, aber schwächste Argument

        Ein Lock-in entsteht nur dann, wenn Plattformen:
        1. proprietär sind
        2. Daten einsperren
        3. APIs verhindern
        4. Migration blockieren

        LCX NEXUS tut das Gegenteil:
        • offene Schnittstellen (APIs)
        • klare SLAs
        • Datenportabilität
        • Multi-Homing erlaubt
        • Interoperabilität mit Cloud4Log, OLF-Standards und GS1

        Wer weiterhin von „Monopolgefahr“ spricht, liefert keine technische Begründung – sondern eine politische.

        „Wir behalten’s selbst in der Hand“ – aber auf wessen Kosten?

          Viele Spediteure wollen den Palettenprozess selbst kontrollieren.

          Die Realität:
          • Der Prozess ist teuer
          • intransparent
          • papiergetrieben
          • verursacht CO₂- und Kostenschäden
          • und bindet Ressourcen für Nicht-Kernprozesse

          LCX NEXUS löst es anders:
          • digitales Clearing bevor der Transport startet (KI-gestützt)
          • physisches Clearing nur dort, wo es notwendig ist
          • Zugriff auf ein global angebundenes Lager- und Transportnetzwerk
          • KI-gestützte Minimierung von Fehlbeständen, Streuverlusten und CO₂

          Das System ist also nicht digitaler Selbstzweck – sondern operativer Nutzen.

          LCX NEXUS ist nicht digital – es ist digital-physisch

            Viele missverstehen LCX NEXUS als „digitale Tauschplattform“.

            Korrekt ist:

            LCX NEXUS ist eine digital-physische Clearing-Infrastruktur.
            Digitalisierung + physische Transport- und Lagerpunkte + automatisiertes, KI-gestütztes Pre-Clearing = ein neuer Industriestandard.

            Das digitale Clearing erfolgt vor dem Transport.
            Der physische Ausgleich erfolgt standardisiert, API-integriert und global angebunden.

            Damit ist LCX NEXUS ein Enabler, kein Konkurrent.

            Rechtlich sauber aufgesetzt nach HGB §407 ff., mit klaren Verantwortlichkeiten.

            Ein fairer Marktansatz – in 6 Punkten überprüfbar

            1. neutraler, nicht-speditioneller Betreiber
            2. offene APIs / Interoperabilität
            3. Datensouveränität beim Datengeber
            4. digitales + physisches Clearing
            5. keine Lock-ins, Multi-Homing möglich
            6. CO₂- und Kosteneffekte messbar, transparent und auditierbar

              Mit diesen sechs Punkten entfallen so gut wie alle klassischen Bedenken.

              Was fehlt? Der Mut der Branche.

                Deutschland diskutiert gern — entscheidet aber selten mutig.
                Beim Palettentausch zeigt sich das erneut.

                Die Branche braucht weniger Ideologie und mehr Fakten.
                Weniger „Das haben wir immer so gemacht“ und mehr „Wie machen wir es morgen besser?“

                LCX NEXUS ist eine Einladung an die gesamte Supply Chain, einen solchen Schritt zu gehen.

                Verlader, Spediteure, Lagerhalter, Plattformen, Verbände — alle können profitieren.

                Einladung zum offenen Branchendialog

                  LCX NEXUS zeigt Bereitschaft zum Austausch.
                  DACHSER hat seine Perspektive geliefert.
                  Jetzt ist es Zeit für einen breiteren, faktenbasierten Dialog.

                  Prove me wrong.
                  Zeigen Sie, warum ein neutraler, interoperabler Clearing-Layer nicht notwendig sein soll.
                  Zeigen Sie, warum Effizienz, Transparenz und CO₂-Verringerung gegen das Interesse der Branche wären.

                  Ich freue mich auf diese Diskussion.
                  Und ich freue mich über jedes Argument – solange es fachlich ist.

                  Ausblick: Ein Thema für das PalettenSymposium 2026?

                  Die Diskussion zeigt, wie groß der Wandelbedarf im Palettenmanagement wirklich ist.

                  Neutralität, digitale Standards, interoperables Clearing, ISO-konforme Datensicherheit und ein physisches Netzwerk – all das berührt Grundfragen der Branche.

                  Daher stellt sich die zentrale Frage:

                  Ist das der Moment, in dem das PalettenSymposium 2026 den neutralen Clearing-Layer – und speziell LCX NEXUS – als Kernthema auf die Agenda setzen sollte?

                  Denn nie war die Debatte relevanter als jetzt.

                  Olaf Oczkos
                  Herausgeber
                  LogistikNachrichten.de / PalettenReport.de / PalettenSymposium.de

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