Wie die EUR-Palette Transportlogistik revolutionierte

EUR-Palette

Die Einführung der EUR-Palette revolutionierte 1961 zunehmend die TransportLogistik in ganz Europa und darüber hinaus. Allein der Zeitaufwand für die Beladung von Eisenbahnwaggons konnte durch ihren Einsatz fast halbiert werden.


Das Jahr 1961 war aus mehreren Gründen bemerkenswert. Mit Juri Gagarin wagte sich erstmals ein Mensch ins Weltall, in Deutschland wird die Berliner Mauer gebaut und in Frankreich kommt das Original, die Europalette (EUR-Palette) auf die Welt. Seit damals hat sich unsere Leben stark verändert. Auch die Raumfahrt hat sich weiterentwickelt und die Berliner Mauer ist wieder verschwunden. Eine Konstante blieb über die Jahre in ihrem Aufbau und ihrer Erscheinung aber bestehen. Sie zählt mit ihren prägenden Maßen von 800 mm x 1.200 mm x 144 mm zu einer der stillen Hauptdarstellerinnen in der Logistik – die Europalette.

Die EUR-Palette führte eine Revolution in der Transportlogistik ein. An ihren Abmessungen orientiert sich die Transportlogistik – von der Dimensionierung von Lagerflächen, Transportsysteme bis hin zu Ladeflächen in Lkw und Güterwaggons. Durch ihre rasante Verbreitung etablierte sich auch seit Beginn ein internationales Tauschsystem. Damit setzte sich die Europalette schnell durch. Heute sind weltweit an die 600 Millionen EUR-Paletten sowie EPAL-Europaletten im Einsatz.
Die Wiederverwendbarkeit und die Tauschmöglichkeiten der EUR-Palette machen sie zu einem nachhaltigen Ladungsträger. Darüber hinaus besteht sie hauptsächlich aus der nachwachsenden Ressource Holz. Je nach Einsatz kann eine EUR-Palette im Durchschnitt rund sechs bis sieben Mal verwendet werden, bevor sie repariert wird und dann wieder zum Einsatz kommt. Das „EUR“-Symbol auf der Palette ist Garant für ihre Tauschbarkeit.


Ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Siegeszug der EUR-Palette liegt in der strengen Qualitätskontrolle. Europaletten dürfen nur durch autorisierte Betriebe hergestellt und repariert werden. Entscheidend für die Haltbarkeit und die Tragfähigkeit von max. 1.500 kg ist die Verwendung der richtigen Holzart mit der entsprechenden maximalen Holzfeuchtigkeit. 11 Bretter, 9 Klötze und 78 Nägel sind die fixen Bestandteile einer EUR-Palette. Die Kontrolle der Herstellungs- und Reparaturqualität erfolgt durch die Vereinigung der Internationalen Eisenbahn Union internationale des chemins de fer (UIC). Nur Paletten, die mit dem charakteristischen „EUR“-Symbol gekennzeichnet sind, entsprechen den Qualitätsanforderungen. Die UIC (sie feiert 2022 ihr 100-jähriges Bestehen) wird auch künftig weiterhin verlässlich die Normung und Standardisierung der EUR-Palette im Portfolio durchführen und die Lizenzvergabe und die Qualitätssicherung durch Ihre UIC-Mitglieds-EVU gewährleisten. Die Markenrechte der EUR-Palette liegen seit 1961 bei der Rail Cargo Austria AG.

Zum Hintergrund der EUR-Palette

Holzpaletten werden für die Beförderung von Gütern verwendet und sind Teil der Verpackung für Güter, die mit allen Verkehrsträgern, insbesondere mit der Bahn, befördert werden. Seit 1961 bilden die Bestimmungen und Anforderungen der UIC-Merkblätter der Reihe 435 die Grundlage für die Herstellung und Instandsetzung von Paletten. Sie enthalten auch Anforderungen an die Palettenzulassung, Kontroll- und Qualitätssysteme. Um die allgemeine Funktionalität der Palettenproduktion und -reparatur zu gewährleisten und die Austauschbarkeit zu verbessern, setzt sich die UIC-Arbeitsgruppe dafür ein:

  • Neuen und bestehenden Anwendern in einem offenen, austauschbaren Palettenpool das Produkt mit gleich hoher Qualität anzubieten
  • Überarbeitung und Aktualisierung der UIC-Merkblattreihe 435 in Übereinstimmung mit der europäischen Gesetzgebung
  • Klassifizierung der bestehenden Palettenqualität nach den Vorgaben von Handel und Industrie
  • Aufrechterhaltung des Regelwerks – insbesondere des Qualitätssystems – für UIC/EUR- Paletten
  • Vorschlagen von innovativen Prüfsystemen
  • Schutz des auf den Paletten eingeprägten Markenzeichens „UIC + EUR“ mit Hilfe der nationalen Behörden

Paletten Report ist die einzige Publikation welche Palettenpreise für die EUR-Palette und EPAL-Europalette monatlich für Deutschland mit einem Palettenpreisindex publiziert. Ein Muster kann HIER angeschaut werden. Im Jahresabo XL bekommt der Kunde unbegrenzte Leserlizenzen und sichert sich automatisch wegen Complianceverstößen ab. Denn das Risiko der Nutzung von Paletten Report bei Palettenpreis-Verhandlungen mit Dritten bzw. Fremden mit einer anderen Leserlizenz als XL Jahresabo könnte nach sich unnötige rechtliche Folgen ziehen. http://www.palettenreport.de

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