Eine Containerreederei und das Kühlcontainerschiff oder der „kalte Krieg“ zwischen den Häfen

Containerreederei

Containerreederei

Die Containerreederei und das Kühlcontainerschiff spielen eine Schlüsselrolle im Seetransport von Waren. Außerdem hat jedes Hafenterminal seine eigenen Besonderheiten, ob es sich nun um den Hamburger Hafen oder die französischen Häfen handelt. Meiner Meinung nach können die französischen Häfen beispielsweise mit den niederländischen Häfen oder belgischen Häfen konkurrieren, die sich durch ein hohes Maß an Arroganz auszeichnen und sich für die besten Häfen der Welt halten, sagt Olaf Oczkos, Logistiker mit mehr als fünfundzwanzig Jahren internationaler Erfahrung in Logistik und Vertrieb.

Die Organisation des Seetransports von Gütern, die einen temperaturgeführten Transport erfordern, ist in jedem Hafen eine große Herausforderung. Folgende Güter werden häufig in einem Kühlcontainer transportiert: Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte, Blumen, Arzneimittel, Säfte und Konzentrate sowie Schokolade. Beispiele hierfür sind der Hamburger Hafen oder französische Häfen. Für die ordnungsgemäße Durchführung des gekühlten Seetransports werden so genannte Reefer, Reefer-Container oder Kühlcontainer eingesetzt. Viele Medikamente oder Zwischenprodukte für deren Herstellung werden auf dem Seeweg transportiert.

Containerreederei mit Kühlcontainern

Mein Abenteuer in der Logistik begann mit einem Projekt, das mit Kühlcontainern zu tun hatte. Es handelte sich um eine Marktanalyse dieser Lösungen, weshalb ich eine besondere Vorliebe für dieses Thema habe, sagt Olaf Oczkos. Er fügt hinzu: Ich habe meine Reise vom Hamburger Hafen zum Rotterdamer Hafen als Mitarbeiter einer Containerreederei begonnen. Das Schiff beförderte Containerfracht zwischen Europa und Australien und hatte mehr als 1.000 Kühlcontainer geladen. Ich konnte aus erster Hand erfahren, was es mit dem „kalten Krieg“ zwischen den Häfen auf sich hat.

Ein Kühlcontainer kann Temperaturen bis zu minus 30 Grad, ein anderer bis zu minus 40 Grad liefern. Es gibt auch eine sehr enge Art von Ausrüstung, die noch niedrigere Temperaturen erreichen kann. Kurz gesagt, es hängt alles davon ab, wie die Ware beschaffen ist und welche Anforderungen der Kunde stellt. Es kommt auch darauf an, ob wir die geforderte Transitzeit einhalten können und ob wir die richtige Ausrüstung haben. Die Containerreederei und ihr Containerschiff haben hier einen großen Handlungsspielraum.
Meiner Meinung nach wollen alle Seehäfen in Europa neue Kunden durch Kühlcontainer gewinnen. Wenn ein Seehafen seine spezifischen Kapazitäten anbietet, kann er mehr Kühltransporte von Fleisch, Obst, Gemüse usw. anziehen. – erklärt Olaf Oczkos.
Es ist wichtig zu bedenken, dass es bei der Durchführung eines Kühlcontainertransports nicht nur um die Zusammenarbeit zwischen dem Kunden – der Containerreederei und ihrem Containerschiff – geht. Es geht auch darum, den richtigen Container zu finden. Der Reeder muss auch die richtigen Leute mit dem richtigen Wissen und der richtigen Erfahrung beschäftigen. Menschen, die mit Kühlcontainern zu tun haben, sind eine ganz andere Gruppe von Seetransport-Spezialisten.

Containerreederei – keine Bewegung ohne Dokumente

In dieser Situation reicht es nicht aus, einen Spediteur mit der Durchführung eines solchen Transports zu beauftragen. In jedem Land muss ein Containerreeder verschiedene Zertifikate oder Registrierungen bei verschiedenen Behörden einholen, um beispielsweise das Containerschiff ordnungsgemäß einsetzen zu können. Die einzig richtige Quelle für diese Daten ist derjenige, der die Ware kauft. Kommt es vor, dass die Ware am Bestimmungsort ankommt und der Kunde in Asien nicht über die notwendigen Dokumente verfügt, muss der Container lange im Hafen stehen, bis die Dokumente ausgestellt werden. Beispiele für diese Situation sind der Hamburger Hafen und die französischen Häfen. Stellt sich heraus, dass der Spediteur in der Lage ist, den Transport rechtzeitig zu organisieren, können wir einen Verladetermin festlegen und dem Spediteur mitteilen, wann die Ware und der Hafenterminal verladebereit sind. Der Spediteur nimmt dann die Containerbuchungen bei der Reederei vor, d. h. er reserviert einen Platz auf dem Schiff und den leeren Container selbst. Wenn es dann soweit ist, dass die Ware verladen werden kann, bringt der Spediteur den leeren Container zum Verladeort und bereitet ihn so vor, dass die Ware nicht beschädigt wird.

Wie funktionieren ein Kühlcontainer und ein Kühlcontainerschiff?

Ein Containerreeder, der ein Kühlcontainerschiff einsetzt, muss die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Atmosphäre im Inneren des Kühlcontainers auf einem konstanten Niveau halten. Und zwar während des gesamten Transits. Es lassen sich vier Parameter beim Kühltransport von Ladung berücksichtigen: Temperatur, Belüftung, Feuchtigkeit und Austrocknung. Alle Standard-Kühlcontainer sind für einen Temperaturbereich von +25°C bis -25°C für gekühlte und gefrorene Ladung ausgelegt. Viele Containerreedereien verfügen über Flotten, die Temperaturen bis zu -35°C oder sogar -70°C aufrechterhalten können.

Bei gekühlten Produkten muss ständig Luft durch die Ladung strömen, um Wärme und Gase abzuführen. Anders gesagt, bei Obst und Gemüse muss die Containerreederei das Containerschiff auch mit Frischluft belüften. Bei Gefriergut muss die Luft die Ladung umströmen. Es dürfen keine großen Lücken zwischen der Ladung, den Wänden und der Ladung selbst vorhanden sein. Die Ladung sollte in Blöcken gestapelt werden. Bei einigen Waren ist eine geringere Luftfeuchtigkeit von Vorteil. Abflüsse hingegen dienen dazu, überschüssiges Wasser, das sich in den Containern ansammeln kann, abzuleiten. Außerdem verhindern sie, dass Wasser oder Insekten ins Innere gelangen.

Das typische Containerschiff – haben französische Häfen oder polnische Häfen eine Chance gegen Hamburg?

Große Häfen wie der Hamburger Hafen oder französische Häfen haben einen enormen Vorteil gegenüber z.B. polnischen Häfen. Vor ein paar Jahren gingen die meisten Güter wegen der Transitzeit und der Zuverlässigkeit der Verbindung nach Hamburg. Damals gab es noch keine direkten Verbindungen z.B. von Asien nach Polen. In Polen gab es nur Flachwasserterminals (Hafenterminals). Daher war es für Seeschiffe technisch unmöglich, in einem polnischen Hafen anzulegen, was die Transitzeit beeinträchtigte. Gegenwärtig verfügt Polen bereits über einen Tiefwasserterminal in Danzig, der ausgebaut wird und dessen Kapazität sehr stark wächst. Dennoch ist der Umschlag aller Terminals in Polen nach allen Investitionen immer noch etwa halb so groß wie der von Hafen Hamburg.

Allerdings sollte man bedenken, dass Hamburg nicht nur von Deutschland genutzt wird. Teilweise auch von Polen und Ländern, die keinen Zugang zum Meer haben – Österreich, die Tschechische Republik, die Slowakei oder Ungarn. Bei dem umgeschlagenen Volumen handelt es sich nicht nur um Seehäfen, sondern um die gesamte Infrastruktur, die den Seeverkehr begleitet. Das ist zum Beispiel die Eisenbahninfrastruktur, die für die Kühllogistik geeignet ist.

Die Zukunft der maritimen Logistik

Es wird erwartet, dass der gesamte Prozess viel stärker automatisiert wird. Zumindest wenn es um den Hafenbetrieb (einschließlich des Hafenterminals) geht. Es gibt bereits Terminals auf der ganzen Welt, in denen anstelle von Lastwagen, die Container vom Schiff zum Ladehof transportieren, automatisch gesteuerte Fahrzeuge ohne Begleitpersonal eingesetzt werden. Auch einige der Kräne in den Terminals sind bereits automatisiert. Allerdings wird immer noch ein Mensch benötigt, um beispielsweise zu kontrollieren, was in einem Hafen passiert. Außerdem, so Olaf Oczkos, gibt es heute schon spezielle Echtzeit-Datalogger zur Überwachung der Kühlkette über ein IT-Cloud-System. Jedes Containerschiff wird dann entsprechend überwacht. Das Segment der internationalen Kühltransporte auf dem Seeweg wächst von Jahr zu Jahr. Die Waren werden im Rahmen des FCL-Vollcontainerdienstes transportiert. Da der Seetransport durch lange Vorlaufzeiten gekennzeichnet ist, ist es entscheidend, die bestmögliche Route zu planen, um diese Zeit zu verkürzen.

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