Kühllogistik fordert Bevorzugung beim Notfallplan Gas

Notfallplan GAS Kühllogistik

Notfallplan GAS

Die Kühllogistik braucht beim Notfallplan Gas vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine klare Priorisierung. Die Alarmstufe des Wirtschaftsministers verursachte eine Reaktion der Lobbygruppen.

Verband Deutscher Kühlhäuser & Kühllogistikunternehmen (VDKL) publizierte eine Pressemitteilung, die für uns mehr Fragen als Antworten liefert.

Die Tiefkühlbranche und Frischewirtschaft bereitet sich intensiv auf mögliche Gasrationierungen vor. Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz werden bereits seit Jahren kontinuierlich und konsequent durchgeführt und in den letzten Wochen noch einmal verstärkt. Redaktion: Welche Maßnahmen? Was haben diese Handlungen im letzten Jahr an Einsparungen generiert?
Eine Umstellung auf andere Energieträger ist kurzfristig in vielen Produktionsprozessen technisch und logistisch nicht möglich. Redaktion: Mehr Beispiele bitte. Es wäre sinnvoll Optionen der Umstellungen zu erwähnen, um mögliche Teilnehmer zum Wechsel zu motivieren.

Daher nimmt die Sorge vor Versorgungsengpässen bei Gas in den Unternehmen zu. Deswegen fordern dti und VDKL die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur auf, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Redaktion: welche Maßnahmen stehen auf der Wunschliste der beiden Lobbygruppen DVKL und DTI?

Um die Versorgung der systemrelevanten und schutzbedürftigen Tiefkühlwirtschaft und Frischewirtschaft sowie die Kühllogistik und Tiefkühllogistik mit Erdgas durch eine schnelle und klare Priorisierung sicherzustellen fordert die Lobby eine staatliche Intervention. Redaktion: soll der Staat der Babysitter der Industrie sein? Soll beispielsweise Eis-Krem oder TK-Kuchen auch zum schutzbedürftigen Produkt erklärt werden? Wer entscheidet? Soll der Staat was innerhalb der Kühllogistik in den Supermarkt befördert wird, entscheiden?

Die Unternehmen brauchen Planungssicherheit.

Dabei darf es keine Unterschiede zwischen großen und kleinen Tiefkühl-Herstellern, zwischen Zulieferern, Handel und Dienstleistern geben. Wenn ein Glied der Kühlkette ausfällt, ist die gesamte Supply Chain für Lebensmittel gefährdet. Redaktion: In der Ukraine müssen produzierende Unternehmen eigene Energieversorgung dezentral organisieren. Kann solch ein Modell in Deutschland ebenso funktionieren?
Die Branchen garantieren einen wichtigen Teil der Versorgung der Bevölkerung in Deutschland mit allen temperaturgeführten Lebensmitteln. Darüber hinaus gewährleisten Kühllogistikunternehmen die Lagerung, den Transport und die Versorgung mit temperaturabhängigen Medikamenten, Impfstoffen Blutplasma und Blutseren. Redaktion: Es wäre interessant für die Leser mehr über die Priorisierungsideen innerhalb der Kühllogistik zu erfahren. Zum Beispiel, ist Pharma wichtiger als exotische Früchte oder Kaviar für ein Sternerestaurant?

Die Unternehmen der gesamten Lieferkette sind daher systemrelevant und müssen entsprechend dem Notfallplan Gas der Bundesrepublik Deutschland bei Versorgungsengpässen zu den besonders geschützten Kundengruppen gezählt werden. Redaktion: Ja, das stimmt aber nicht Pauschal, sondern nur für Produkte welche das Leben retten. Retten Party-Eiswürfel im Supermarkt das Leben? Ich denke nicht.
Andernfalls wäre die temperaturabhängige Lebensmittelversorgung in Deutschland nicht mehr gewährleistet. Durch die Stilllegung von Produktionslinien und Kühlhäusern würden schnell Versorgungslücken oder auch Ausfälle bei wichtigen Lebensmitteln und Medikamenten entstehen. Die Folgen für die Bevölkerung und die Arbeitsplätze in den Unternehmen wären gravierend.

Das Deutsche Tiefkühlinstitut e.V. (dti) ist die Interessenvertretung und Kommunikationsplattform der deutschen Tiefkühlwirtschaft und vertritt 140 Mitglieder aus allen Teilen der Tiefkühlkette von Industrie über Logistik und Handel. Die Tiefkühlwirtschaft in Deutschland steht für einen Umsatz von rd. 15 Mrd. Euro und versorgt täglich 80 Mio. Menschen mit frischen, tiefgekühlten Lebensmitteln.

Notfallplan Gas betrifft Millionen Verbraucher

Der Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen e.V. (VDKL) vertritt über 80 Prozent der gewerblichen Kühlhäuser in Deutschland. Mitglieder sind Dienstleistungs-, Industrie- und Handelsunternehmen, die im Bereich der temperaturgeführten Logistik von Tiefkühlprodukten und Frischeprodukten tätig sind.
Redaktion: Im April ist der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel um 8% zurückgegangen. So wird sich die Branche alleine regulieren. Würden VDKL und DTI einen Konsumenten-Appell zur Reduktion des Verbrauchs von Kühlwaren und Tiefkühlwaren unterstützen? Welche Produkte gehören auf solch einer Liste?

Redaktion: Nirgendwo auf der Homepage der VDKL konnten wir eine Position des Verbandes zur der geopolitischen Lage sehen. Für Palettenpreise aber schon, obwohl der VDKL unsere Schwesterpublikation PalettenReport gar nicht abonniert. Gerne würden wir mehr erfahren, wie sich so eine wichtige Branche auf das Aus vom russischen Gas vorbereitet hat. Es ist wie im Economics 101, wo jeder Freshman lernt, man muss seine Lieferanten diversifizieren. Offensichtlich teilt die Kühllogistikbranche ähnliche Probleme wie die Chemiebranche, in dem sie zu wenig Quellen im Lieferantenportfolio hat. In der freien Marktwirtschaft sind die Unternehmen für ihre Lieferanten selbst verantwortlich, nicht der Staat.

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