Wenn E-Commerce-Player eines tunlichst vermeiden wollen, dann sind das hohe Retourenquoten. Aber nicht nur bei „Gefällt nicht“ gehen Waren wieder per Paketlogistik zurück an die Rampe der E-Commerce-Warenlogistik.
Auch bei transportbedingter Beschädigung der Ware können die Retourenquoten empfindlich in die Höhe schnellen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, können Transportverpackungen einiges bewirken.
Mit einer Transportverpackung ist das wie mit einer Hose. Sie muss einfach passen. Sonst schlackert sie herum oder ihr Träger kann kaum atmen. Ist eine Transportverpackung zu groß, schlingert die Ware in der Transportverpackung umher. Sie bekommt Macken, verliert womöglich völlig die Form. Das Gleiche kann passieren, wenn die Transportverpackung eine Ware zu eng umspannt, wenn die Ware regelrecht hineingequetscht wurde. Damit tun sich weder Warenlogistiker noch Paketlogistiker einen Gefallen.
Transportverpackungen – auf die Größe kommt es an!
Neben der Größe einer Transportverpackung sollte sie zur Ware passen. Es gibt unterschiedlich stabile Transportverpackungen. Im Idealfall ist so eine Verpackung auf den Warentransport abgestimmt. Wie ihr Name schon aussagt. Also muss das Material für die Ware geeignet sein. Bei speziellen Anforderungen bedarf es seitens der Warenlogistik noch gesonderter Hinweise außen auf der Verpackung für die Paketlogistik, beispielsweise zum behutsamen Transport zerbrechlicher Ware.
E-Commerce muss innere Werte berücksichtigen
Neben äußerem Druck, der auf die Sendung einwirken kann, sollte die E-Commerce-Branche auch innere Werte auf dem Schirm haben. Gut beraten ist, wer überhaupt Füllmaterial vorsieht. Dieses sollte so gewählt werden, dass es die Ware optimal schützt. Eine einzelne sich in einer Transportverpackung befindliche Ware sollte nicht zu viel Spiel haben. Falls mehrere Waren in einer Transportverpackung verschickt werden, sollte die Warenlogistik das Füllmaterial so auswählen, dass die Waren sich nicht gegenseitig beschädigen. Kommen im E-Commerce optimale Transportverpackungen zum Einsatz, ist das ein Win-win, der in alle Richtungen abstrahlt: Der E-Commerce-Händler hat Umsatz generiert, die Paketlogistik hat ihren Job erfolgreich ausgeführt, die Warenlogistik hat funktioniert. Der Endkunde freut sich über die zeitgerechte Zustellung seiner Wunschware, die er der Transportverpackung unversehrt entnehmen darf.
Waren-TÜV Endkunde wegen ungeeigneter Transportverpackung?
Kommt es an einer Stelle in diesem E-Commerce-Gespann zu einem Knacks, verkehrt sich der erhoffte Win-win rasch ins Gegenteil. Durch unsachgemäße Auswahl von Transportverpackungen oder Verwendung keiner oder ungeeigneter Füllstoffe kann die Ware beschädigt oder komplett zerstört werden. Natürlich ist keinem geholfen, wenn der Endkunde der Transportverpackung eine nunmehr unverkäufliche Ware entnimmt. Hier wird sich der Endkunde ärgern, weil er als externer Waren-TÜV herhalten muss. Obwohl er eine einwandfreie Ware bestellt und auf seiner Rechnung stehen hat.
Salto rückwärts: Imageverlust durch mangelhafte Paket- und Warenlogistik
Natürlich werden dann die Service-Hotlines beim E-Commerce-Händler frequentiert, die Paketlogistik erneut bemüht und auch die Warenlogistik hat mit Wareneingangsprüfungen und Abschreibungen ihren Schaden. Was wohl noch stärker ins Gewicht fällt, ist der Imageverlust, der voll zum Kunden durchschlägt. Wird dieser Kunde nochmals Ware bei diesem E-Commerce-Händler bestellen? Und wenn ja, wird dann derselbe Output durch denselben Input bewirkt? Wenn die Warenlogistik und auch die Paketlogistik nichts verändern und die Transportverpackungen unverändert bleiben, kann sich mit hoher Wahrscheinlichkeit kein anderes Ergebnis einstellen.
Stresstest Transportverpackungen entspannt wuppen für den E-Commerce-Wums
Ein E-Commerce-Händler sollte das Vertrauen seines Kunden genauso wenig einer maximalen Belastungsgrenze aussetzen wie seine Ware. Dafür muss er die Relevanz von Transportverpackungen erkennen. Eine dahingehende Investition in Warenlogistik-Optimierungen kann sich auszahlen. Denn indem sich ein E-Commerce-Anbieter professionell mit dem Thema der Transportverpackung auseinandersetzt, wird er seine Ware fortan optimal schützen können. Natürlich vollzieht der E-Commerce-Anbieter das idealerweise im Schulterschluss mit seiner Lagerlogistik und auch der Paketlogistik. So entstehen Synergien, welche die oftmals entscheidende Nasenlänge Vorsprung im E-Commerce-Wettbewerb ausmachen. Transportverpackungen – ein oft unterschätzter aber wichtiger Faktor mit großem Impact. Aber im Wettbewerb ist dieser Faktor gewaltig, weil er mit darüber befindet, ob die Kassen im E-Commerce am Ende klingeln oder verstummen.
Diana Schmid – Freie Journalistin
Ich bin Herausgeber von LogistikNachrichten.de , Gazetalogistyka.pl und PalettenReport.de