Palettentausch mit Kunststoffpaletten – Experteninterview aus der Lebensmittellogistik (Teil 3)

Palettentausch mit Kunststoffpaletten

Palettentausch mit Kunststoffpaletten

Palettentausch mit Kunststoffpaletten funktioniert bereits in der Lebensmittellogistik. Wir sprachen mit Walter Ahn von Wastopac über Kunststoffpaletten in der Lebensmittellogistik. Das Interview mit dem Palettenexperten wurde in drei Teilen publiziert. Das erste Teil befindet sich hier: Link, das zweite hier Link.

Gibt es Möglichkeiten den Palettentausch mit Kunststoffpaletten zu etablieren?

Es gibt aktuell nur die H1-Euro-Kunsztstoffpalette, seit 1993 als Standard in der Fleischbranche etabliert, eine Art Standard als Gegenstück zur EPAL/UIC-Palette. Sie wird von wenigen Lebensmittelspediteuren tatsächlich als Tauschpalette angeboten. Für alle anderen vielfältigen Kunststoffpalettenarten gibt es keinen offenen Pool. Zudem bin ich ein Gegner des offenen Pools, denn hier wird es immer wieder Qualitäts- und Tauschprobleme geben. Der Tausch kann also nur bilateral zwischen Absender und Empfänger vereinbart werden. Einzige Alternative: Der Anschluß an einen Pool-Dienstleister, der ggf. die richtigen Palettenformate (Viertelpalette, Düsseldorfer, Euro und Industriepalette) anbietet. Diese Dienstleister investieren in die Paletten und sorgen für Kontoführung, Leergutabholung und vor allen Dingen für die Kontrolle in einem Servicedepot (Sortierung, Reinigung, Reparatur) für die gleichbleibende Einsatzqualität vor der nächsten Verwendung. Das ist aus meiner Sicht die einzige Alternative zu einem offenen Pool oder einer Individualabsprache zwischen Absender und Empfänger

Was muss ein Kunde tun, um Spediteure zum Palettentausch bei H1 Kunststoffpaletten zu überzeugen?

Wie ich schon zuvor ausführte, ist die H1-Palette (in grau mit GS1-Logo) eine für den Fleischbereich konzipierte Palette. Darüber muss sich jeder Verwender einer H1-Palette im Klaren sein. Diese Paletten werden im offenen Pool getauscht, es können also blut- und fleischbelastete Paletten zurückkommen. Es kann aber nicht die Aufgabe eines jeden Spediteurs sein, sich eine Waschanlage anzuschaffen, um saubere Paletten zurückzuliefern. Somit kann man eigentlich allen Absendern, die nicht an den LEH bzw. Nahrungsmittelproduzenten liefern, nur empfehlen mit den Spediteuren über andere Konzepte und Paletten nachzudenken.

Was wäre ein fairer Preis für den Palettentausch von H1 Paletten?


Wenn Spediteure ’nur‘ tauschen sollen, ohne die Palettenart und -qualität zu prüfen, dann sollten die Tauschkosten identisch zur Holzpalette sein.

Gibt es noch etwas, was unsere Leser von Dir über Plastikpaletten erfahren sollen?


Aus meinen bisherigen Ausführungen wird sicherlich deutlich, dass das Thema Kunststoffpalette versus Holzpalette sehr komplex ist. Da macht es dann durchaus Sinn, sich einen externen Rat einzuholen, um nicht falsche und damit am Ende kostspielige Entscheidungen zu treffen.

Das Interview erschien in drei Teilen. Teil 2 befindet sich hier: https://logistiknachrichten.de/lebensmittellogistik-richtige-kunststoffpaletten-walter-ahn-wasto-pac/

Teil 1 des Interviews befindet sich hier: https://logistiknachrichten.de/lebensmittellogistik-ueber-die-kunst-der-palettenreinigung-mit-wasto-pac/

Vielen Dank für das Interview: 

Herrn Walter Ahn

WASTO-PAC GmbH

Wildweg 4a

50374 Erftstadt

Tel:  +49 2235 465 493 – 10

Fax:  +49 2235 465 493 – 19

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